
verdi REquiem - The mass for humanity
Sabine Wiedenhofer, a visual artist born in Vienna 100 years after the creation of Verdi’s Requiem, has been known for years for her socially critical and highly political art. Her oversized glass installation SO SORRY, Alea iacta est was exhibited in 2024 at the Arsenale in connection with the 60th Biennale di Venezia.
Through the stage design for Giuseppe Verdi’s Requiem, she spectacularly brings to life the ominous rumble of thunder, the blazing flames of purgatory, and the pitiful cries for forgiveness before the Judge of the World. Here, she shares her perspective on one of the most impressive sacred compositions of all time and her conceptual approach to this stage performance.
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Aron Stiehl, Opera director and artistic director of the Stadttheater Klagenfurt:
Sabine Wiedenhofer is an artist who consistently emphasizes the themes of sustainability and humanity in her work. Her art challenges us to take responsibility for the world and actively contribute to a fairer, more sustainable future.
Christine Marquardt, Artistic Director of Operations:
We are thrilled to have Sabine Wiedenhofer on board for the stage design of Verdi’s Requiem at the Stadttheater Klagenfurt. She will use her artistic vision to integrate the theme of humanism not only aesthetically but also substantively into our production, blending art with strong environmental awareness. Her works inspire through profound meaning and a clear sense of responsibility towards society and nature.
Giuseppe Verdi composed a monumental work that is both bombastic and menacing, bringing to life the seven deadly sins, the pleas for mercy, and the cries for forgiveness.
150 years later, these deadly sins—envy, gluttony, greed, lust, pride, sloth, and wrath—have brought humanity to the brink of its own existence. The elements of life strike back and cast humanity off the Earth—the planet they were meant to share with all living beings. Water floods, air rises as destructive storms, fire ignites into hellish flames, and the Earth quakes with wrath.
In this stage performance, humanity is declared the cause of its own downfall, with its actions directly reflected upon it. Draped in white burial shrouds, the choir takes the stage to confront the results of human exploitation. Rising sea levels, wildfires, floods, species extinction, radioactivity, climate change, war, and destruction.
Symbolically representing the four elements of life, four soloists stand among the choir. They embody the high priests of the global population, pleading on behalf of all humanity for mercy from God’s wrath. The Earth, created as a Garden of Eden for all life, casts out the wrongdoer, the destroyer, the sinner.
It was the deadly sins that humanity worshipped. Now, humanity stands here, ashamed of the consequences of its greed and avarice, its envy and pride, its gluttony and lust, its sloth and wrath.
Is there mercy?
Can the course be reversed?
Is this the requiem for our planet?
Or will humanity be granted the chance to repent and receive the blessing of forgiveness?
Premiere:
Saturday, May 31, 2025
Stadttheater Klagenfurt
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Verdi-Requiem »Die Messe für die Menschheit«
Sabine Wiedenhofer, bildende Künstlerin, 100 Jahre nach der Entstehung von Verdis Requiem in Wien geboren, steht seit Jahren für gesellschaftskritische, hochpolitische Kunst. Ihre überdimensionale Glasinstallation SO SORRY, Alea iacta est wurde 2024 im Kontext mit der 60. Biennale di Venezia im Arsenale ausgestellt.
Mit dem Bühnenbild des Requiems von Giuseppe Verdi setzt sie das bedrohliche Donnergrollen, die lodernden Flammen des Fegefeuers und das jämmerliche Wimmern um Vergebung vor dem Weltenrichter spektakulär in Szene. Hier schildert sie ihre Perspektive auf eine der beeindruckendsten geistlichen Kompositionen aller Zeiten und die Konzeption ihrer Bühnenperformance.
Aron Stiehl, Opernregisseur und Intendant des Stadttheaters Klagenfurt:
Sabine Wiedenhofer ist eine Künstlerin, die in ihren Arbeiten konsequent die Themen Nachhaltigkeit und Menschlichkeit betont. Ihre Kunst fordert uns auf, Verantwortung für die Welt zu übernehmen und aktiv an einer gerechteren, nachhaltigeren Zukunft zu arbeiten.
Christine Marquardt, künstlerische Betriebsdirektorin:
Wir freuen uns sehr, Sabine Wiedenhofer für die Ausstattung des „Verdi Requiem“ am Stadttheater Klagenfurt gewonnen zu haben. Sie wird ihre künstlerische Vision nutzen, um das Thema Humanismus nicht nur ästhetisch, sondern auch inhaltlich in unsere gemeinsame Produktion einzubringen und Kunst mit einem starken Umweltbewusstsein zu verbinden.
Ihre Arbeiten inspirieren durch tiefen Sinn und eine klare Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Natur.
Bombastisch und bedrohlich hat Giuseppe Verdi die sieben Todsünden, das Flehen um Erbarmen und das Bitten um Vergebung in einem monumentalen Werk zum Erklingen gebracht.
150 Jahre später haben diese Todsünden – Neid, Völlerei, Habgier, Wollust, Hochmut, Trägheit und Zorn – die Menschheit an den Abgrund ihrer eigenen Existenz geführt. Die Elemente des Lebens schlagen zurück und werfen den Menschen von der Erde. Jenem Planeten, den er sich mit allen anderen Lebewesen hätte teilen sollen. Wasser überflutet, Luft erhebt sich zu zerstörerischen Stürmen, Feuer erglüht zur Hölle und die Erde erbebt vor Zorn.
In dieser Bühnenperformance wird der Mensch zur Ursache erklärt und sein Handeln direkt auf ihn projiziert. In weißen Totentüchern tritt der Chor auf die Bühne und reflektiert die auf ihn gerichteten Ergebnisse menschlicher Ausbeutung.
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Steigende Meeresspiegel, Waldbrände, Überschwemmungen, Artensterben, Radioaktivität, Klimawandel, Krieg und Zerstörung. Symbolisch für die vier Elemente des Lebens stehen vier Solist*innen in der Menge des Chores. Sie symbolisieren die Hohepriester der Weltbevölkerung und flehen im Interesser aller Menschen um Gnade vor Gottes Zorn. Der Erdball, der als Garten Eden für alles Leben geschaffen wurde, wirft den Übeltäter, den Zerstörer, den Sünder ab.
Es waren die Todsünden, die die Menschheit angebetet hat. Hier steht sie nun. Beschämt von den Ergebnissen ihrer Gier und Habsucht, ihres Neids und Hochmuts, ihrer Völlerei und Wollust, ihrer Trägheit und ihres Zorns.
Gibt es ein Erbarmen?
Kann sich das Blatt noch wenden?
Ist dies die Totenmesse unseres Planeten?
Oder erhält die Menschheit die Chance zur Umkehr und damit den Segen der Vergebung?
Premiere:
Samstag, 31.Mai 2025
Stadttheater Klagenfurt
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